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Nordkapp - Kautokeino


Gestern sind wir nach ca. 350km auf dem E1 in Kautokeino angekommen und goennen uns heute unseren zweiten Ruhetag.

Nachdem diesmal mit der Schiffahrt auf den Hurtigruten alles geklappt hatte, starteten wir am 25. Mai am Nordkapp unsere Wanderung Richtung Sueden. Nachdem wir im Nebel angekommen waren, klarte das Wetter puenktlich zum Start unserer Wanderung auf und wir hatten noch einmal einen schoenen Blick vom Nordkapp. Wir entledigten uns aller unnoetigen Dinge, wie z.B. alte Klamotten fuer die Anreise oder Notfall-Kit der Airline - ein befreiendes Gefuehl nur noch den Rucksack mit allen wirklich notwendigen Dingen zu schultern!

Das Wetter wird stetig besser und regenlose Tage mit Sonne halten ueber eine Woche an. Nach dem Nordkapp-Tunnel wandern wir sogar einen Tag in kurzen Hosen! Wir koennen unser Glueck kaum fassen - wenn, dann regnet es nachts aufs Zelt... :-)

Die ersten 2 Tage geht es ueber die Nordkapp-Insel (Magerøya), den 7 km Autotunnel zwischen Insel und Festland sparen wir uns (wir trampen) aufgrund des guten Wetters. Fast keine Markierungen auf der Insel - zum Glueck wird nach dem Tunnel alles besser und der Weg ist sehr gut markiert.

Ab jetzt wandern wir einsam durchs Fjell und sehen tagelang nur Rentiere...

Wir muessen bereits anfangs einige Fluesse furten, was sich fuer den Rest des Weges bis Kautokeino fortsetzt - Bruecken gibt es hier nicht. Bei gutem Wetter und schwacher Stroemung eine nette Erfrischung (und ein Fussbad!), kann es einem bei schlechtem Wetter, Schneeschmelze, etc. schon die Laune verderben.

Nach ueber einer Woche aendert sich die Wettersituation leider. Es wird ziemlich kalt und regnerisch (bzw. es faellt haeufig sogar noch Schnee). Jetzt benoetigen wir auch unsere warmen Schlafsaecke.

An einem richtig ueblen Regentag ist das Etappenziel laut Wegbeschreibung eine kleine Torfhuette, dort angekommen stellen wir leider fest, dass diese wohl abgebrannt ist. Nichtsdestotrotz ein netter Zeltplatz, an dem wir auch unseren ersten Ruhetag verbringen.

Ab diesem Tag freuen wir uns auf die noerdlichste DNT-Huette (So weit noerdlich sind die Huetten noch sehr rar), die aber noch mehrere Tagesetappen entfernt ist. Das Wetter wird etwas besser. Es regnet wenig, ist aber noch windig und kalt.

Die DNT-Huette nehmen wir trotzdem begeistert in Anspruch - ein absolutes Highlight.

Nach einigen Tagen, kurz nach einem einsamen Hof im Nirgendwo werden wir beim Furten eines Flusses das erste Mal gehoerig auf die Probe gestellt. Vermutlich aufgrund der Jahreszeit und des Regens ist der Fluss zu Fuss unpassierbar. Frustriert gehen wir zurueck zum eben passierten Hof und bitten den Besitzer (zum Glueck gibt es ueberhaupt einen Hof hier und es ist sogar noch jemand da!) um Hilfe. Nach einigen Verstaendigungsschwierigkeiten (er kann nur Norwegisch, wir nur Englisch), koennen wir ihm unsere Situation erklaeren. Er bringt uns fuer die Nacht in einer kleinen gemuetlichen Huette fuer Wanderer unter und am naechsten Tag mit dem Ruderboot ueber den Fluss. Wir koennen ihm am Abend sogar noch etwas Dosenessen abkaufen, da unsere Vorraete langsam knapp werden und der Hunger gross ist. ;-)

Auf dem Weg haben wir viele wunderschoene Ausblicke ueber den Stabbursdalen Nationalpark, endlose Weite und viele Seen. Muecken gibt es aufgrund der Kaelte zum Glueck noch keine. Wir geniessen alles: Das draussen sein, das Zelten, keine Verpflichtungen und ein zeitloses Gefuehl mit 24 Stunden Helligkeit.

Schon nach einigen Tagen wird das Essen zum sehr wichtigen Bestandteil der Tour. Die Vorfreude auf den ersten Ort mit "Supermarkt" (Masi, nach 17 Tagen) steigt mit jedem Tag ;-)

20 Tage sind vergangen, als wir gestern Vormittag unser erstes Zwischenziel Kautokeino erreichen. Wir hatten uns die "Stadt" etwas groesser vorgestellt, aber es hat immerhin alles, was wir brauchen. Wir mieten uns fuer zwei Tage eine kleine Huette am Campingplatz, gehen gross einkaufen, waschen unsere Klamotten, duschen ausgiebig und goennen uns ein leckeres Fruehstuecksbuffet im einzigen Hotel des Ortes (hier duerfen wir auch den PC nutzen, leider haben wir noch keine Moeglichkeit gefunden, den Blog per Smartphone zu schreiben).

Seit der Anreise laeuft alles bestens. :-) Wie vorgenommen haben wir unsere Wanderung sehr langsam angehen lassen. Vielleicht auch deshalb haben wir bisher keinerlei Wehwehchen zu beklagen. Wir geniessen unsere Tour und freuen uns auf die kommenden Wandertage, die uns bald nach Finnland (naechstes Zwischenziel: Kilpisjaervi) fuehren.

Bilder zur ersten "Etappe" gibt es in der Galerie!


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