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Tverelvnes - Royrvik - Skjelbredtunet - Storlien - Grövelsjön


Nach langer langer Zeit ohne Internetzugang an einem PC sind wir gestern in Grövelsjön, Schweden angekommen und haben hier die Möglichkeit mal wieder etwas Neues auf unserem Blog zu schreiben.

In den letzten Wochen hatten wir verschiedenste Landschaften und unterschiedlichstes Wetter und haben in Grövelsjön jetzt knapp ueber 2000 km unseres Weges hinter uns. :-)

Nachdem wir die Gastfreundschaft in Tverelvnes noch bei einem Ruhetag genossen hatten, machen wir uns auf zu unserer naechsten mit Spannung erwarteten Etappe mit reichlich unmarkierten Wegstrecken u.a. durch das von Wanderinfrastruktur fast völlig verschonte Borgefjell. Einen Tag bevor wir ins Borgefjell wandern erwischt uns noch einmal ein richtiger Regenschutt, dafuer scheint die Sonne umso mehr, als wir durchs Borgefjell wandern. Die Orientierung in der Landschaft fällt hier sehr leicht (bei gutem Wetter) und wir werden beim Wandern immer schneller ...

Rechtzeitig bevor es dann wieder anfängt zu regnen, erreichen wir die Viermahuette, eine Huette am Rande des Borgefjell von der man zwischen einem Bootstransfer ueber den See oder einer ca. 28km langen unmarkierten Wanderung um den entsprechenden See wählen kann. Voller Uebermut entschliessen wir uns, auf das Boot zu verzichten und erleben was eine Wanderung durch eine unmarkierte Wälder- und Seenlandschaft bedeutet - ohne GPS hätten wir hier sicher ewig gebraucht. Trotz der Strapazen bereuen wir es nicht, da die Landschaft sehr schoen und komplett unterschiedlich zum bisher erlebten ist.

Es folgen einige Kilometer ueber wenig befahrene Strassen nach Royrvik (Proviantnachkauf) und Skorovatn, bis wir wieder in unmarkiertes Wandergebiet vordringen. Leider wird hier sowohl das Wetter etwas schlechter, wie auch die Landschaft viel schwieriger zu durchwandern ist. Andauernd geht es Auf und Ab, hinter jedem 2. Huegel wartet ein (kleiner) See, der dann umrundet werden muss. Muehsam gelangen wir wieder an eine Strasse, wo wir uns eine Huette auf einem Campingplatz mieten und treffen dort und beim Supermarkt in Nordli auf sehr freundliche Leute, die uns vom Campingplatz zum Supermarkt fahren, einen einfacheren unmarkierten Wanderweg fuer den naechsten Tag beschreiben und Gaskartuschen aus dem Privatvorrat schenken, da es weder im Supermarkt noch in der Tankstelle die benötigten Drehkartuschen gibt. Wir sind wieder einmal ueberwältigt von soviel Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft!

Die naechste unmarkierte Strecke hat es wieder mal in sich, da wir an einer Stelle ohne Markierung plötzlich in einem immer enger und steiler werdenden Flusstal stehen und schliesslich fast schon in der Daemmerung den Fluss furten muessen (was sich als sehr gute Entscheidung herausstellt, denn die ganze Nacht regnet es und der Fluss ist am naechsten Tag deutlich gefuellter).

Wir goennen uns daraufhin einen Ruhetag, bevor es weiter unmarkiert in Richtung Sueden geht.

Ab hier beginnen nun endlose Moor- und Sumpflandschaften, die wir in Norwegen ehrlich gesagt so nicht auf dem Schirm hatten. Der tägliche Regen leistet seinen Beitrag dazu, dass unsere Schuhe fuer ueber eine Woche nicht mehr richtig trocken werden (und das trotz angeblicher Wasserdichtigkeit).

Ein Highlight auf der Etappe sind die Nordlichter, die an zwei Abenden erleben können. :-)

Die erste DNT-Huette seit einer gefuehlten Ewigkeit nehmen wir in Holden dankend an und trocknen hier zumindest mal ueber Nacht die Schuhe (die am naechsten Tag natuerlich bald wieder durchnässt sind...). Ein traumhafter Blick ueber den See und wieder superfreundliche "Nachbarn" in einem Ferienhaus, die uns am naechsten Morgen frisches Brot, selbstgebackenen Kuchen und frische gefangenen Fisch schenken, entschädigen uns allerdings fuer die vorangegangenen Strapazen.

Auf dem weiteren Weg werden wir in Gaundalen Fjellgård vom dortigen Gastgeber ausgiebig fotografiert, obwohl wir (da die Sonne scheint!) noch einige Kilometer weiterlaufen wollen und den sehr einsam gelegenen Hof als Uebernachtungsmöglichkeit ausschlagen (Die Fotos findet ihr uebrigens auf der Facebook Seite von Gaundalen Fjellgård ;-) ).

Am naechsten Tag ist es dann soweit: Wir feiern, dass wir die unmarkierten Wegstrecken in Norwegen hinter uns gebracht haben und langsam reift auch der Entschluss, ab Storlien auf schwedischer Seite weiterzuwandern, da wir uns vom suedlichen Kungsleden mehr Berge und Hochfjäll erwarten statt weiterer Moorpassagen auf norwegischer Seite.

Nach einigen weiteren Schlechtwettertagen (und einer letzten DNT-Huette - Auf Wiedersehen, Norge!) erreichen wir dann im strahlenden Sonnenschein Storlien, wo wir uns an einem sehr kalten Morgen erst einmal ein Fruehstuecksbuffet goennen und im Supermarkt wieder mit frischen Proviant fuer die naechsten Tage eindecken.

Der Unterschied zwischen Wandern in Schweden und Norwegen wird sehr schnell deutlich, als wir den suedlichen Kungsleden betreten und unsere Tageskilometer deutlich ansteigen (breit ausgetretene Wege und Planken ueber die meisten Moor- und Sumpflandschaften) sowie einigen Menschen begegnen, die hier in den Bergen unterwegs sind. Wir haben Sommerwetter, was wir im August mehr als vermisst hatten und es geht wieder auf ueber 1000m in die Berge hinauf - traumhaft!

Zwar haben wir auch 1,5 Tage sehr nebliges Wetter, bei dem wir von den sicherlich vorhandenen Aussichten eher wenig haben, aber Regen bleibt auch fuer die naechsten Tage aus. Wir erreichen schliesslich schneller als geplant Grövelsjön in Schweden, wo wir auch wieder auf den eigentlichen E1-Wegverlauf stossen und die letzten ca. 180 Kilometer im Gebirge bis Sälen vor uns liegen.

Morgen wollen wir nun weiter und planen etwa Ende September/Anfang Oktober Sälen zu erreichen und damit die Berge in Skandinavien hinter uns zu lassen - schliesslich zeigen uns bereits die ausgepraegten Herbstfarben, dass der Sommer hier langsam zu Ende geht...


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