Wieder ist einige Zeit vergangen, seit wir das letzte Mal etwas auf unserem Blog schreiben konnten. Heute haben wir aufgrund des Wetters nur eine kurze Etappe eingelegt und gönnen uns den Luxus eines Hotels in Gillersklack, Kopparberg.
Nachdem wir in Grövelsjön noch einmal Anlauf für unsere letzte Fjäll-Etappe genommen haben, geht es allerdings erst einmal mehr durch Wald und Moor, als über aussichtsreiche Hochebenen.
Dafür treffen wir auf diesem Teilstück Anke, die ursprünglich aus dem Odenwald kommt und auf einem alten Hof abseits von Straßen und Zivilisation ein Café betreibt. Wir bekommen Kaffee und Kuchen ausgegeben, als wir von unserer Tour erzählen.
Später an diesem Tag haben wir zudem eine eindrückliche Begegnung mit einem Elch. Da es uns erst nicht bemerkt, können wir dem Tier eine Weile aus nächster Nähe zuschauen.
Nach einigen Tagen folgt wieder ein Aufstieg ins Fulufjället, wo wir noch einmal eindrückliche Ausblicke haben und das Fjäll bei Sonnenschein genießen dürfen. Wir merken aber auch schon an den Temperaturen, dass es bald an der Zeit ist, das Fjäll hinter uns zu lassen. Nach einigen weiteren tollen Tagen erreichen wir Sälen und damit auch vorerst das Ende der Berge. Wir sind schon etwas wehmütig, diese wunderschöne Landschaft nun ganz hinter uns zu lassen.
Unsere erste Zeltnacht nach dem Verlassen der Berge beschert uns prompt -5 Grad und ein am nächsten Morgen gefrorenes Zelt.
Der Start auf dem nächsten Wanderweg Vasaloppsleden gestaltet sich dann leider nicht so schön. Schon nach kurzer Zeit müssen wir zurück, da Lenas Fuß stark schmerzt und es nicht weitergeht.
Wir legen nach dem Arztbesuch einige Tage Pause in einer einfachen einsamen Hütte im Wald ein und genießen das Nichtstun mit Büchern und einigem Essen. Vermutlich ist es "nur" eine Entzündung im Fuß, die auskuriert werden muss.
Der weitere Teil des Weges ist sehr einfach zu laufen und es gibt schöne, einfache Hütten in sehr praktischen Abständen. Ab jetzt ändert sich die Landschaft hin zu Wäldern und Seen mit deutlich weniger Ausblicken - nicht mehr so spektakulär aber auch schön.
Da wir in Mora dann neue breitere Wanderschuhe für Lena kaufen und neue Einlagen benötigen (die wir in Rättvik abholen müssen), laufen wir auf der Ostseite des Siljansees anstatt dem E1 auf der westlichen Seite um den See zu folgen. Hier haben wir das erste Mal seit Anfang Juni wieder leichten Schneefall.
Trotz einiger seltsamer Momente aufgrund der Elchjagd kommen wir nun sehr gut und schnell voran.
Thilo trägt statt schwarzer Jacke meist das orangene Fleece, um nicht mit einem Elch verwechselt zu werden. Wir haben die bunten Regenhüllen auf den Rucksäcken und hoffen, dass an den Geschichten über betrunkene Elchjäger nicht viel dran ist...
Nach einer Hauptwoche soll der Spuk dann auch wieder nachlassen.
Erstaunlich gut kommen wir auch auf dem nächsten Stück des E1 vorwärts, obwohl die Wegmarkierung eher schlecht ist und wir uns hauptsächlich auf das GPS verlassen. Durch einige Wegstrecken über Feldwege kommen wir auf sehr ordentliche Tagesdistanzen trotz immer weniger Helligkeit am Tag.
Wir stehen im Moment jeden Tag vor Sonnenaufgang auf (zwischen 5 und 6), und nutzen fast die gesamte Helligkeit des Tages zum Wandern... :-)
Seit gestern sind wir nun auf dem Berglagsleden angekommen, ein wieder sehr gut beschriebener und markierter Weg.
Leider ist nach mehreren Wochen ohne Regen nun für die nächsten Tage Niederschlag angesagt. Trotz dieser Aussichten lassen wir uns aber nicht aufhalten. Nach ca. 2600 Kilometern seit dem Nordkapp sind es nun nur noch etwa 800 Kilometer bis Varberg, wo wir Schweden dann in Richtung Dänemark verlassen werden...
Da wir hier an keinen PC gelangen um den Blog selbst zu aktualisieren übernimmt Ingo das für uns. Bei nächster Gelegenheit laden wir auch wieder Impressionen von unserer Tour in die Galerie.