Da das Wetter besser ist als angesagt, wandern wir weiter und verschieben den eingeplanten Ruhetag. Der E1 macht hier einen großen Bogen nach Westen, um über den Feldberg zu führen. Das dauert zwar zwei Tage länger als der direkte Weg, lohnt sich aber auf jeden Fall! Wir sind glücklicherweise frühmorgens alleine auf dem Feldberg, bevor die erste Gondel die Touristen nach oben bringt. Das Wetter ist traumhaft, Alpensicht haben wir allerdings noch nicht. Daher lassen wir den Aussichtsturm mit Schinkenmuseum aus - wir können es verschmerzen. ;-) Schnell sind wir beim Schluchsee, wo wir auf den Schluchtensteig treffen. Wir kennen den Weg noch gut von einer Urlaubstour und freuen uns auf die Wutachschlucht. Weiterhin bei schönsten Wetter wandern wir durch die Schlucht und genießen die Sommertemperaturen und tollen Ausblicke. Leider ist der Schwarzwald nun langsam vorbei, das schönste Stück des E1 in Deutschland haben wir nun hinter uns. Bevor es in den Hegau geht, machen wir einen kleinen Abstecher zum Haus Tibet. Lutz bietet Wanderern in seiner Scheune Getränke und Snacks an und man kann für seine Tibethilfe spenden. Eine tolle Sache! Wir haben Glück ihn zu treffen und die Pause wird dank des spannenden Gesprächs (Er ist vom Himalaya bis zur Südsee geradelt) etwas verlängert. :-) Auf dem Weg nach Engen kommt uns Georg entgegen. Er läuft eine Etappe mit uns und wir legen bei ihm auch einen Ruhetag ein. Am Ruhetag genießen wir wieder tolles Sommerwetter beim Grillen. :-) Auf den letzten Kilometern in Deutschland begleiten uns Ingo und Eva für vier Tage als "richtige" Mitwanderer. Zu Viert durchqueren wir den Hegau und steigen fast auf jede der Burgen, die auf alten Vulkankegeln liegen. Für uns ist das eine schöne Abwechslung. In Konstanz kaufen wir noch einmal Proviant ein, ein Riesenspaß am Gründonnerstag mit den Supermärkten voller Schweizer... Die ersten Etappen in der Schweiz sind nach den sehr schönen vorhergehenden Etappen eher unspektakulär. Auch das Wetter meint es nun nicht mehr so gut mit uns. Es regnet und die Temperaturen sinken deutlich ab. Schon zügig lernen wir die ersten sehr netten Schweizer kennen. Wir werden von Franziska und Pirmin spontan eingeladen, bei Ihnen zu übernachten. Wieder ein tolles Erlebnis der zwischenmenschlichen Art, was uns nun schon so oft auf unserer Reise passiert ist. Wir haben leider anschließend einen furchtbar nassen Tag. So schlechtes Wetter hatten wir schon seit Ewigkeiten nicht mehr, aber sogar das hat seinen Reiz. Auf der letzten Etappe nach Rapperswil besuchen uns Jenny und Marcel, die uns auch für eine Nacht bei sich in Zürich beherbergen. Dort machen wir einen Ruhetag und treffen uns am nächsten Tag noch mit Tina am Züricher See. Die Wetterprognose zeigt leider Schneefall und weiterhin kalte Temperaturen an, sodass wir aller Voraussicht nach nicht über den Gotthardpass wandern können. Wir müssen wohl tatsächlich dieses Stück mit dem Zug untertunneln. :-(